Die lebhaften Debatten, die das Gespräch zwischen der universitären Theologie, der Gemeinschaft der Gläubigen und den Vertretern der amtlichen Kirche auf dem „Synodalen Weg“ in Deutschland bestimmen, machen deutlich, dass der Typus einer Theologie „ewiger Wahrheiten“, wie er in der Vergangenheit vor allem durch das kirchliche Lehramt favorisiert wurde, an seine Grenze gekommen ist. Diese Form von Theologie scheint nicht mehr antwortfähig in Bezug auf das konkrete Leben der Menschen und die Fragen, die sich ihnen stellen.
Der Vortrag versucht daher aufzuzeigen, wie aus innertheologischen Gründen heraus eine Theologie möglich wird, die sich als eine geschichtlich dimensionierte Auslegung des Glaubens in der Zeit begreift. Also ein andere – dialogische – Gestalt von Theologie, die die eine Wahrheit des Glaubens in der Fühlungnahme mit einer jeweiligen Gegenwart und Kultur, deren Selbstverständnis und Problemstellungen jeweils neu artikuliert als eine entschiedene Theologie im Präsens. Von welchen theologisch-philosophischen Prämissen und methodologischen Optionen diese geleitet wird und welche neue Gestalt von Kirche daraus resultiert, wird dabei zur Sprache kommen.
Referent: Prof. em. Dr. Dr. h. c. mult. Peter Hünermann, Universität Tübingen
Ort: Universität Passau, Audimax (Hörsaal 9, Innstraße 31)
Anfragen: geographie@uni-passau.de