Rund 1200 Expertinnen und Experten besuchten vom 17. bis 21. Juli 2022 das International Meeting der Society of Biblical Literature (SBL) in Salzburg. Prof. Dr. Sandra Huebenthal, Mitglied im Steering Committee der Arbeitsgruppe zum Markusevangelium, hielt einen Vortrag zu den unterschiedlichen Enden des Markusevangeliums. Wenige Tage später (25. bis 29. Juli 2022) fand an der Katholieke Universiteit Leuven das 76. General Meeting der Studiorum Novi Testamenti Societas (SNTS) statt. In 20 Seminaren diskutierten ca. 150 Professorinnen und Professoren neueste Forschungsansätze; darunter auch das Paper „The Phenomenon of Pseudepigraphy“ von Professorin Huebenthal.
Auf beiden Tagungen wurde zudem das neue Lehrbuch „Gedächtnistheorie und Neues Testament“ vorgestellt. Erstmals werden darin die Erkenntnisse interdisziplinärer Forschung zu Gedächtnis und Erinnerung für die Interpretation des Neuen Testaments herangezogen. Jenseits der Frage „wie ist es gewesen?“ werden die Texte des Neuen Testaments nicht als historische Berichte, Versuche der Geschichtsschreibung oder Augenzeugenerinnerungen, sondern als Zeugnisse frühchristlicher Identitätsbildung gelesen. Sie verdanken sich somit sozialen Aushandlungsprozessen. Neben einer grundlegenden Einführung in die Grundbegriffe kulturwissenschaftlicher Gedächtnistheorie, erschließt das Lehrbuch exemplarisch Lektüremöglichkeiten des Neuen Testaments als Kompendium von Identitätstexten, an die Leserinnen und Leser mit ihren eigenen Erfahrungen anknüpfen können.
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